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12
Mai

Pressemitteilung: Sprachmittlung für Geflüchtete im Gesundheitswesen sichern

Damit geflüchtete Menschen Sozial- und Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen können, ist häufig die Hilfe von Dolmetscher*innen notwendig. Werden die entsprechenden Kosten nicht übernommen, können viele Betroffenen die notwendigen Behandlungen wie beispielsweise eine Psychotherapie nicht erhalten. Ein bundesweites Bündnis psychosozialer, psychotherapeutischer und psychiatrischer Verbände und Kammern setzt sich nun dafür ein, die Sprachmittlung für fremdsprachige Patientinnen mit psychischen Erkrankungen sicherzustellen. Auch die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen (PKN) und das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V. (NTFN) unterstützen die Forderung nach einer verlässlichen Regelung zur Kostenübernahme für Sprachmittlung.

Der fehlende gesetzliche Anspruch führt in der Praxis immer wieder dazu, dass Behandlungen am organisatorischen Aufwand oder an der ungeklärten Kostenübernahme scheitern. Eine zentrale Forderung der Verbände und Kammern (u.a. Bundespsychotherapeutenkammer, die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, die Bundesdirektorenkonferenz u.v.m., das entsprechende Positionspapier finden Sie hier) ist deshalb, die Sprachmittlung für alle Menschen mit Fluchterfahrung als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung zu verankern.

„Wir können den Herausforderungen der notwendigen Versorgung traumatisierter Geflüchteter ohne Zuhilfenahme kompetenter und qualifizierter Sprachmittlung nicht begegnen“, so die Geschäftsführerin des NTFN e.V., Karin Loos.

Die Bundesregierung hat bereits beschlossen, Geflüchtete aus der Ukraine ab Juni 2022 in die gesetzliche Krankenversicherung aufzunehmen – eine sehr positive Entwicklung, die wir uns für alle Geflüchteten in Deutschland wünschen. Davon unberührt bleibt nach wie vor die Frage der Sprachmittlung.

„Psychotherapien müssen besonders für Geflüchtete möglich sein, da sie häufig traumatische Erfahrungen gemacht haben: den Verlust der Heimat oder von Angehörigen, Todesangst und Zerstörung ihres Zuhauses. Diesen Menschen müssen wir helfen können, über alle Sprachbarrieren hinweg“, so Kordula Horstmann, Vizepräsidentin der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen (PKN).

Zur Schulung von Psychotherapeut*innen und Dolmetschenden in der therapeutischen Arbeit bieten PKN und NTFN e.V. im 2. Halbjahr 2022 spezielle Fortbildungsangebote an. Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des NTFN: www.ntfn.de/aktuelle-fortbildungen-des-ntfn/

Wir appellieren an die Bundesregierung, die entsprechende Vereinbarung im Koalitionsvertrag zur Kostenübernahme von Sprachmittlung auch tatsächlich umzusetzen. Psychosoziale Gesundheit ist ein integraler Bestandteil sozialen Wohlbefindens.

Diese Pressemitteilung können Sie hier als PDF herunterladen.

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